Ein Auto, gebaut von 1955 bis 1974 in einer Auflage von fast 450’000 Exemplaren (Coupés und Cabrios zusammen) Wow! Das sind Zahlen die lassen sich sehen, auch wenn sie im Vergleich mit der Menge verkaufter Käfer kaum der Rede wert sind. So gesehen ist ein Karmann-Ghia nicht wirklich selten und doch sei die Frage erlaubt: Wer hat zum letzten Mal einen auf der Straße gesehen? Klar ging ein Gros der Auflage nach USA und ist bis heute dort verblieben, denn gerade im sonnigen Kalifornien erfreut sich ja alles Luftgekühlte einer grossen Beliebtheit, da macht auch der Karmann-Ghia keine Ausnahme. Doch für eine starke Dezimierung des »Sport-Käfers« war hüben wie drüben der Rost verantwortlich, den die bei Karmann in Osnabrück von einem eigenen Band gelaufenen «Typ 14» bestehen aus etlichen Hohlräumen und sind karosserietechnisch deutlich komplexer als ein Käfer. Es gilt daher einem Karmann genau unter die Rundungen zu schauen, was man bei diesem Exemplar durchaus darf, denn es finden sich weder Roststellen noch Schweißnarben oder sonstige Basteleien. Dieser 1969er darf als schönes, sauberes und liebevoll unterhaltenes Schweizer Fahrzeug (AMAG Auslieferung) bezeichnet werden. Der Lack in Bahiarot brilliert und erhält mit den schwarz-silbernen Felgen vom Porsche 914 und dem schwarzlackierten Dach einen rassigen Kontrast. Der 1500 ccm Motor schnurrt, wie er soll, und hilft mit, dass sich das Coupé agil und flott bewegen lässt. Bemerkenswert: Das originale Serviceheft und die Bedienungsanleitung sind mit an Bord, das ist keine Selbstverständlichkeit bei einem klassischen VW. Wie auf dem einen Bild zu sehen ist, sind alle Originalteile dabei und natürlich hat das Ghia-Coupé eine Veteranen-MFK aufzuweisen. Ein sympathischer Hingucker, der jede Menge Spaß macht. Hier heißt es nicht lange fackeln. Der coole Typ will auf die Straße.
