Sollte es einen Olymp der Grand Tourismos geben, dann steht dort auf marmornem Thron neben Ikonen wie Iso Griffo, Maserati Ghibli oder Aston Martin DBS auch ein Fiat Dino, denn die Linie des Dino Coupés ist ein Götterfunke im Werdegang von bertone und entspricht exakt dem Bild, das der autophile Connaisseur von der Formensprache eines Tourenwagens anno 1970 erwartete. Und dank den Homologationsvorgaben für die Zweiliter Rennklasse in welcher Ferrari an den Start wollte, kam in dieser hinreißenden Carosserie auch ein Juwel von Motor zu Verwendung, das in absolut direkter Linie aus dem Rennsport stammte und dessen Konstruktionsmerkmale die allerfeinsten Zutaten offenbaren, wovon die vier obenliegenden Nockenwellen und die drei Webervergaser nur die offensichtlichsten sind. Doch der verwegene Gentleman-Driver der Sechziger- und Siebzigerjahre beließ es in seinen Erwartungen nicht beim Äußern, sondern wusste auch im Interieur die Feinheiten der Oberklasse zu würdigen und so erfreut sich der Fahrer und seine Begleitung an edler Holzdeko in Kirschbaumoptik mit feinziselierten Chromapplikationen, kommoden Sitzgelegenheiten in dezenten Blautönen und natürlich einer Klaviatur von klassischen Kippschaltern und sieben herrlich gezeichneten Veglia-Anzeigen. Solchermaßen ausgestattet machte man sich an, die Riviera zu erkunden und entlang der Haute Corniche dem satt-kernigen Klang des veritablen Ferrari-Herzens zu lauschen. Wer immer sich bemüßigt fühlt, Gleiches zu erfahren, dem sei dieser Dino wärmstens empfohlen. Die Schweizer Erstauslieferung besticht einerseits dadurch, dass der Motor »matcht« also zu diesem Chassis gehört und andererseits durch das extrem selten zu findende Schiebedach. Eine Spezifikation von hohem Nutzwert. Zwölf Jahre ist es her, da wurde die Karosserie des Dino komplett saniert. Somit ergibt sich mit dem gepflegten und original erhaltenen Innenraum und den kostbaren Magnesiumfelgen ein stimmiges Gesamtbild. Doch auch vom fahrerischen Standpunkt her überzeugt der grandiose Sechszylinder voll und ganz. Er zieht in allen Drehzahlregionen sauber durch und stellt, in Verbindung mit dem Fünfganggetriebe aus dem Hause ZF und einem Sperrdifferenzial einen Antriebsstrang erster Güte dar. Wahrlich, für einen vergleichbaren Grand Tourismo aus jener Zeit, dem ein Motor aus dem Stall des Cavallo rampante innewohnt, muss man gut und gerne das drei- bis vierfache hinlegen, deshalb darf der zukünftige Besitzer dieses Wagens sich durchaus damit brüsten, ein Schnäppchen gemacht zu haben. Verkauf mit frischer MFK Veterangegen Verrechnung möglich (max. sFr. 2800.–).
