Es braucht eine gewaltige Portion Courage für ein kleines Unternehmen wie TVR, um einen eigenen V8-Motor zu konstruieren. Einer, der im Grunde für Rennzwecke gedacht ist, am Ende aber der Wirtschaftlichkeit halber auch einen Strassenwagen performen sollte. Doch das Unterfangen hatte einen Grund. Nachdem Rover im Jahr 1994 von BMW geschluckt worden war, befürchtete Peter Wheeler, Inhaber von TVR, zukünftig nicht mehr an die Rover-V8-Motoren zu kommen, auf denen die Aggregate basierten, die über Jahre die Modelle Griffith und Chimaera angetrieben haben. Da diese zwei TVR Modelle selber auch in die Jahre gekommen waren, wagten Wheeler und seine Mannen den Schritt und konstruierten eine neue, nochsteifere Plattform, die erstmals als 2+2 Coupé auch Fahrer ansprechen sollte, die sich nicht für einen Roadster erwärmen konnten. Sie sollte dem neuen, im eigenen Werk konstruierten und gebauten V8 Motor Heimat bieten. Der 4.2-Liter-Sauger gemahnt mit seiner Architektur (75° Bankwinkel und Flat-Plane-Kurbelwelle) an ein Aggregat aus dem Formel-Rennsport und bietet je nach Konfiguration eine Literleistung von 99 PS pro Liter Hubraum. Das war damals in der Autowelt einzigartig. Schaut man sich den Cerbera heute an, ist man mehr als überrascht, dass der Wagen 1996 auf den Markt kam. Das ist bald dreissig Jahre her, und ja, dieser Wagen hier, wird 2027 seinen Veteranen-Status erhalten! Der Cerbera wirkt aus keiner Perspektive altbacken, sondern überzeugt bis heute mit einem harmonischen und gleichzeitig satten Auftritt. Doch nicht nur optisch, auch technisch war der Cerbera seiner Zeit weit voraus. Zwar sind weder ABS noch EPS und auch keine Airbags an Bord, dafür aber versteckte Minidrücker für Türen und Kofferraum – um die Linie möglichst clean zu halten. Auch das Design des Multifunktions-Lederlenkrads war damals ein Brüller. Man studiere dazu die Bilder. Auch eine Klimaanlage war optional erhältlich und ist hier verbaut. Fakt ist auch, dass der Cerbera nur als Rechtslenker ausgeliefert wurde, was aber den versierten Autofahrer nicht abschrecken sollte. Nach wenigen Minuten hat man sich daran gewöhnt, dass man auf der »anderen Seite« sitzt und findet es sogar cool. Das 5-Gang Handschaltgetriebe stammt von Borg Warner und ist ein Modell T5, geeignet für den Einsatz in hochpotenten Sportwagen. Bei einem Leergewicht von knapp über 1000 kg haben die 365 PSkeine Mühe, den Cerbera binnen 4.4 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Wie auf den Bildern zu erkennen ist, befindet sich der Wagen in einem hervorragenden Liebhaberzustand. Auch von der fahrerischen Seite begeistert der Cerbera absolut. Der Kofferraum bietet genügend Platz für eine längere Reisen. Auch der Komfort ist überraschend gut und lässt keine Wünsche offen, schließlich ist der Wagen für die Grand Tour konzipiert und gedacht. Um es auf einen Punkt zu bringen. Der TVR Cerbera geht eigene Wege. An diesem Auto ist nichts Mainstream, im Gegenteil, jeder TVR ist ein Manufakturprodukt und in seiner Art einzigartig. Der Cerbara lässt Köpfe drehen und sorgt für Blicke, die gleichzeitig fragend und bewundern sind. Der Cerbera ist ein Auto für Enthusiasten und Menschen, die das wirklich Besondere mögen. Der Wagen wird ab frischer MFK und ab Service verkauft.