Plymouth Fury 2-Door Hardtop Coupé V8 5.2

Haben Sie schon mal von einem gewissen Stevens R. Little gehört? Nein? Nicht weiter schlimm, dennoch ist der Name wichtig im Zusammenhang mit diesem Auto. Mr. Little war es, der 1959 den Fury als Neuwagen erworben hatte. Doch anstatt ihn zu fahren, deponierte er das Coupé in einer Halle um ihn die kommenden einundfünfzig Jahre vielleicht zwei oder dreimal zu bewegen! Irgendwann brach das Jahr 2011 an, und nun kommt ein gewisser Jerry Minor, seines Zeichens Gebrauchtwagenhändler aus Minneapolis ins Spiel. Der erhielt in jenen Tagen einen Anruf von einem Bekannten, verbunden mit der Bitte sich einige Autos anzusehen, die zum Verkauf stünden, darunter befand sich diese Zeitkapsel mit garantierten 396 Meilen auf dem Zähler. Jerry liess sich nicht zweimal bitten und kaufte alle acht Autos, die zwar fachgerecht gelagert worden, aber nicht fahrbar waren. Es dauerte nicht lange, da vermittelte er den Fury an Sam Pack. Pack ist einer der bedeutenden amerikanischen Oldtimersammler. Fortan stand der Plymouth in Packs Autosammlung. Am 14. und 15. November 2014 wurden anlässlich einer Auktion gegen 150 Autos aus der Pack-Sammlung feilgeboten. Der Fury war Teil davon. Der heutige Besitzer, ebenfalls ein Sammler, schlug zu, ersteigerte den Wagen und importierte ihn in die Schweiz. Von Mai bis Juni 2015 wurde der Fury mechanisch und technisch auf Vordermann gebracht. Eine Rechnung über CHF 54’132.55 belegt die Arbeiten akribisch. Zwischen 2015 und 2025 wurde das Coupé mässig aber regelmässig bewegt und gewartet. Während dieser Zeit war es Stargast verschiedener Ausstellungen und Concours. Aktuell stehen garantierte 2038 Meilen auf dem Zähler!

Plymouth war eine Marke unter dem Dach des Chrysler Konzerns. 1959 wurde der Fury zu einer kompletten Modellreihe mit zwei- und viertürigen Autos sowie einem Cabriolet ausgebaut. Einige Jahre zuvor hatte der Designer Virgil Exner unter dem Namen »Forward Look« eine neue Formensprache für die Marke Plymouth entwickelt. Sie verlieh den Fahrzeugen ein dynamisches, sportliches Profil. Das Jahr 1959 markierte somit den Höhepunkt der »Forward Look«-Ära. Angetrieben wird der Fury von einem 5.2 Liter V8-Motor, der seine 230 PS über eine Torque-Flite-Automatik an die Hinterachse abgibt. Geschaltet wird per Knopfdruck, ähnlich wie dies heute bei einem Doppelkupplungs- oder automatisierten Schaltgetriebe geschieht. Im Vergleich zu den Konkurrenten von GM zeichnete sich die Fury-Baureihe über bemerkenswerte Fahrleistungen aus. Zudem gilt das faszinierende »2-Door Hardtop Coupé« als eine der automobilen Designikonen der Fünfziger- und Sechzigerjahre und steht bei Liebhabern hoch im Kurs. Zuletzt noch ein Wort zur Patina dieses Wagens. Um der unangerührten Optik von Interieur und Chromteilen gerecht zu werden, bekam der Wagen vor ungefähr fünfzehn Jahren eine hauchdünne Überlackierung im originalen Farbton. Alles andere ist genauso erhalten, wie der Wagen 1959 ausgeliefert wurde. Ein Fiva-Pass und eine frische Veteranen-MFK (11. November 2025) bezeugen dem Wagen seinen einmaligen Originalzustand.